Akademie der Polizei Hamburg

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Vollzugsunterstützung

In der Säule der Vollzugsunterstützung werden wir aktiv, wenn sich in der täglichen Polizeipraxis Fragestellungen mit inter- oder transkulturellem Bezug ergeben. In solchen Fällen stellen wir gerne die Brücke her zwischen originärer Polizeiarbeit und weitergehende Hilfen der sozialen Infrastruktur der Stadt. Insbesondere der Kontakt zu migrantischen Organisationen ist hier sehr hilfreich, weil es uns dadurch auf niedrigschwelliger Ebene gelingt, einen Draht zu Menschen aufzubauen, die wenig Vertrauen in die Polizei haben, aber zugleich auf Unterstützung angewiesen sind.

Wir machen häufig die Erfahrung, dass sich Menschen, die aus Ländern nach Deutschland gekommen sind, in denen die Rolle der Polizei in erster Linie mit Willkür, Gewalt und Folter in Verbindung gebracht wird, nicht vorstellen können, dass staatliche Sicherheitsbehörden, offizielle Anlaufstellen und städtische Beratungsangebote gefahrlos in Anspruch genommen werden können. Viele Menschen befürchten, dass es sich auf ihren Aufenthaltsstatus negativ auswirken könnte, wenn sie hierzulande zu erkennen geben, sich in einer Problemlage zu befinden. Sich nicht aus eigener Kraft über Wasser halten und die eigene Familie versorgen zu können, kann zudem mit Scham verbunden sein, weshalb Hilfsbedarfe oft gar nicht erst kommuniziert werden. Die Säule der Vollzugsunterstützung wird von uns lageabhängig bedient und ist naturgemäß wenig planbar.

Die Einsatzzentrale der Polizei Hamburg erfasst ca. 500.000 Einsätze pro Jahr. Dabei bleibt es leider nicht aus, dass Einsätze nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen. Missverständnisse und falsche Vorstellungen von Polizeiarbeit tragen ihren Teil dazu bei. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Dienststelle Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten (BMDA), dem Landeskriminalamt sowie der Stelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit initiieren wir mitunter sogenannte Runde Tische. Zusammen mit Vertreter:innen aus den Communities, Migrantenselbstorganisationen, Religionsgemeinschaften und Betroffenen werden die Einsätze nachbereitet. Dabei spielt es immer auch eine Rolle, polizeiliche Maßnahmen zu erläutern und sich die Perspektive derjenigen vor Augen zu führen, die sich durch polizeiliche Maßnahmen nicht richtig behandelt gefühlt haben.