Akademie der Polizei Hamburg

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Quelle: ITK

Institut für transkulturelle Kompetenz (ITK)

Das ITK ist Dienstleister für die Polizei Hamburg zur Stärkung von Kompetenzen im Hinblick auf einen professionellen Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt.

Logo ITK
© AK der Polizei
Über uns

Das Institut für transkulturelle Kompetenz (ITK) an der Akademie der Polizei Hamburg ist seit 2015 integraler Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Nachwuchskräften und Mitarbeitenden des Polizeivollzugs.

Das Team:

Sonja Clasing Portrait
© Clasing, Sonja

Frau Sonja Clasing ist Leiterin des Instituts für transkulturelle Kompetenz. Sie trägt die inhaltliche und strategische Gesamtverantwortung. Seit dem 15. Februar 2021 hat Frau Sonja Clasing die Leitung des Instituts übernommen. Das multiprofessionell zusammengesetzte Team des Instituts wird auch in Zukunft der Kontakt für alle inter- und transkulturellen Fortbildungsbedarfe, für Forschungsinitiativen, politische Bildungsangebote sowie Konfliktvermittlung und Beratungen in diesem Kontext sein.


Dr. Miltiadis Zermpoulis
© Dr. Miltiadis Zermpoulis

Herr Dr. Miltiadis Zermpoulis ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Institutsleiter. Er unterstützt das Team vor allem bei der Konzeption, Durchführung, Analyse und Evaluation von Fortbildungen und bei der Zusammenstellung von Fachinformationen. Außerdem initiiert Herr Zermpoulis eigene Forschungsvorhaben in Kooperation mit anderen akademischen Einrichtungen.

Carabello neu-b
© Polizei Hamburg


Frau Miriam Caballero ist Anti-Rassismustrainerin. Sie ist u.a. zuständig für die Stärkung des innerpolizeilichen Netzwerks von Mitarbeitenden vornehmlich mit (aber auch ohne) Migrationshintergrund. Weiterhin ist sie an der Konzeption und Durchführung von Fortbildungen beteiligt.

Yildirim, Derya
© Yildirim, Derya


Frau Derya Yildirim ist u.a. zuständig für die externe Netzwerkarbeit mit migrantischen Communities und weiteren einschlägigen Einrichtungen im Rahmen präventiver Polizeiarbeit.


Jens Hanisch
© Polizei Hamburg




Herr Jens Hanisch verwaltet das Institut, berät die Institutsleitung aus polizeipraktischer Sicht und unterstützt perspektivisch mit eigenen Inhalten in der Aus- und Fortbildung.



Hamburg ist Heimatstadt für sehr viele verschiedene Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, für Migrantinnen und Migranten in erster, zweiter oder dritter Generation und für Geflüchtete, wobei eine diverse Stadtgesellschaft weit über Fragen der Herkunft hinausgeht. Effizientes polizeiliches Handeln muss sich heute mehr denn je und immer wieder neu an einer Vielfaltsgesellschaft ausrichten.

Deshalb vertritt das ITK einen sehr breit angelegten Diversitätsbegriff, der sich auf alle Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen gleichermaßen bezieht und der deutlich macht, dass es die individuelle Unterschiedlichkeit ist, die uns allen gemein ist.
Die Individualität steht dabei manchmal im Widerspruch zu der erforderlichen Einheitlichkeit effektiver polizeilicher Praxis. In diesem Spannungsfeld ist das ITK angesiedelt. Als eigenständiges Institut übernimmt es dabei deutschlandweit eine Vorreiterrolle.

Einen umfassenden Überblick über unsere Aktivitäten finden Sie in unseren Jahresberichten 2022 und 2021. Wenn Sie mit uns in Kontakt treten möchten, schreiben Sie uns gerne an: itk@polizei.hamburg.de.


Die Arbeit am ITK fußt auf fünf Säulen: Der Aus- und Fortbildung, der externen Netzwerkarbeit, der internen Netzwerkarbeit, der Vollzugsunterstützung sowie der Forschung.
ITK Fünf-Säulen-Modell
© ITK
Unser AufgabenspektrumProfessionalisierung interkultureller Kompetenzen von Polizeibediensteten im Rahmen der Aus- und Fortbildung
  • Politische Bildungsangebote, Vortragsreihen und Demokratiebildung
  • Interkulturelle Dialogarbeit und Kontaktpflege zu migrantischen Communities
  • Beratung von Migrant*innen zur Rolle und Aufgabe der Polizei
  • Zusammenarbeit mit anderen Hamburger Institutionen in den Bereichen Migration, Prävention, Integration & Empowerment
  • Beratung bei Einsatzlagen mit interkulturell geprägten Fragestellungen und Herausforderungen
  • Interne Unterstützung von Kolleg*innen bei Fragen mit interkulturellem Bezug
  • Initiierung eigener Forschungsprojekte im Themenfeld Polizei & Diversität

Hier können Sie unseren Flyer herunterladen.

Aktuelles

DemoPolis

Demopolis
© ITK

DemoPolis

Unser Institut für transkulturelle Kompetenz (ITK) richtete gemeinsam mit der Geschäftsstelle des Bundesweites Netzwerk der Polizei für Diversität und Demokratie (DemoPolis) an den vergangenen beiden Tagen die diesjährige DemoPolis-Jahrestagung aus.

Mehr

Berlin – Roundtable

Am 26. Januar 2023 fand erstmalig ein Roundtable im Bundeskanzleramt zum Thema „Rassismus und Polizei“ statt. Als Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie als Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus lud Frau Alabali-Radovan auch unsere Mitarbeiterin Frau Caballero zu diesem ersten Expert*innengespräch ein.
Unter den 20 geladenen Gästen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Polizei befanden sich unter anderem Vertreter*innen aus der Bundesregierung, Amnesty International und Beratungsstellen für Opfer von rechter und rassistischer Gewalt. Gemeinsam wurden Maßnahmen und Bedarfe vorgestellt sowie die Handlungsfelder herausgefiltert. Thematisiert wurde die Rolle der Polizei bei der Bekämpfung von Rassismus und rassistischer Gewalt. Neben dem Wunsch nach unabhängigen Polizeibeauftragten und einem verbesserten Zugang für polizeiinterne Forschungen war der Ausbau bzw. die Schaffung von rassismuskritischen Lehrangeboten nicht nur während der Ausbildung, sondern auch im weiteren Berufsleben einer von weiteren Schwerpunkten.

(Ausführlichere Informationen befinden sich hier.)

Internationaler Tag der Toleranz 2022

Der 16. November 2021 war der Auftakt für die Polizei Hamburg, den Internationalen Tag der Toleranz mit einem eigenen Rahmenprogramm zu begehen. Im Jahr 2022 stellten wir diesen besonderen Tag unter die Überschrift „Gegen Intoleranz und Ausgrenzung – für Integration und Teilhabe.“

Im Mittelpunkt standen der Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Fluchtbewegungen, eine Entwicklung, die stark an die Jahre 2015/2016 erinnert, als hunderttausende Menschen nach Deutschland kamen.

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer eröffnete die Veranstaltung und betonte noch einmal die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen, bei denen zivilgesellschaftliche Institutionen und Polizei gemeinsam Themen der Zeit bewegen. Das anschließende Grußwort hielt die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Aydan Özoğuz, über deren durchgängige Teilnahme an der Veranstaltung wir uns sehr gefreut haben.

Besonderer Programmpunkt war die Vorführung des 45-minütigen Films „Wir sind jetzt hier“. Der Film schildert eindrucksvoll die Binnenperspektive junger Männer, die in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen, um zu bleiben. Anknüpfend an den Film sind wir schließlich mit unseren Gästen auf dem Podium ins Gespräch gekommen. Dabei haben wir unter anderem die Fragen diskutiert, wie Beratungsangebote ausgebaut werden können, wie ein friedliches Zusammenleben ermöglicht werden kann und wie sich die Polizei am besten auf solche Ereignisse von gesamtgesellschaftlicher Tragweite vorbereiten kann.

Tag der Toleranz 2022
© Polizei Hamburg V.l.n.r.: Herr Fakhri – Protagonist des Films, Herr Ossenbeck – Sprecher für das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen, Frau Clasing – ITK Polizei HH, Frau Özoğuz - Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Herr Much – Polizeihauptkommissar, Frau Dawid - Sprungbrett e.V.

Wir bedanken uns für eine lebhafte Diskussion auf dem Podium und insbesondere natürlich bei den Podiumsteilnehmer*innen für ihre Expertise und ihre Bereitschaft, sich für die Diskussion zur Verfügung zu stellen. (Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Jahresbericht 2022)

Begegnung schafft Akzeptanz – ein Jugendpräventionsprojekt mit der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V.

Im Juni 2021 wandte sich Ali Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V. und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland (BAGIV e.V.), an das Institut für transkulturelle Kompetenz (ITK), um das neue Jugendpräventionsprojekt Begegnung schafft Akzeptanz der KGD e.V. vorzustellen.

Dabei handelt es sich um eine Maßnahme zur Prävention und Bekämpfung von Extremismus in den Bereichen Islamismus, Rassismus und Fanatismus bei Jugendlichen. Das Projekt wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen des Kooperationsnetzwerks-Sicher Zusammenleben (KoSiZu) gefördert. Die KGD e.V. als Projektträger ist ein Dachverband von über 30 deutschkurdischen Vereinen im gesamten Bundesgebiet.

Das ITK erkannte in der Idee sofort die Möglichkeit, Hamburger Polizist*innen die Lebenssituation und den Alltag von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Deutschland näher zu bringen. Zugleich wurde die Chance gesehen, Jugendlichen die Rolle der Polizei in einer Vielfaltsgesellschaft zu verdeutlichen.

Detaillierte Informationen zum Projekt finden sich hier.

Logo der Charta der Vielfalt
© Polizei Hamburg
Die Altonaer Vielfaltswoche im September 2022

Die Altonaer Vielfaltswoche 2022 fand vom 17.-23. September statt. Organisiert wurde sie vom Bezirksamt Altona und dem dort ansässigen Fachamt für Sozialraummanagement. Das Programm bestand aus über 55 Veranstaltungen im Bezirk Altona, die die gesellschaftliche Vielfalt und das Engagement der Zivilbevölkerung zeigten. Es gab musikalische und kulturelle Angebote, Ausstellungen und Diskussionsrunden. Das ITK begleitete die Veranstaltung mit einem Stand und hatte die Gelegenheit, mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Unsere Kollegin Derya Yildirim nahm an der Abschlussveranstaltung im Altonaer Rathaus teil, die im Zeichen der Diskussion zu sozialer Ungleichheit stand. Wir danken allen Verantwortlichen und freuen uns auf das nächste Jahr.

(Weitere Informationen finden Sie in unserem Jahresbericht)

Deutscher Diversity-Tag (DDT) 2022

Der Deutsche Diversity-Tag (DDT) des Vereins Charta der Vielfalt e. V. hat im Jahr 2022 sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert.  Wir, vom Institut für transkulturelle Kompetenz, freuen uns sehr, dass die Polizei Hamburg an diesem Ereignis teilgenommen und so #FlaggeFürVielfalt gezeigt hat. Die Polizei Hamburg setzt, somit ein klares Zeichen für Toleranz und ein wertschätzendes Miteinander. Dies wird auch aus der folgenden Videobotschaft deutlich:

Internationale Wochen gegen Rassismus 2022

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 hat das ITK unter anderem gemeinsam mit dem Harburger Integrationsrat unter Schirmherrschaft der Lawaetz-Stiftung im Rahmen des Netzwerkes Solidarisches Süderelbe am 24. März 2022 einen Stand auf dem Wochenmarkt in Neugraben gestellt, um gemeinsam mit Anwohner*innen und Bürger*innen des Quartiers zu Rassismus ins Gespräch zu kommen und ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierungen und Menschenfeindlichkeit zu setzen. Mit dabei waren auch Kolleg*innen der örtlichen Polizeidienststellen. Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus hat in folgender Broschüre Dokumentation der Internationalen Wochen gegen Rassismus viele Aktivitäten aufgeführt und unter anderem unseren Stand dokumentiert.  
Viele Bürger*innen haben sich über das Engagement gefreut und es wurde deutlich, dass die Polizei im Quartier ein hohes Ansehen genießt. Für die Passant*innen nahbar zu sein und dabei die Unterschiede zu offenem Rassismus und strukturellem Rassismus zu erörtern, fand großen Anklang. Allerdings wurde auch hier deutlich, dass struktureller Rassismus fälschlicherweise mit rechten Chatgruppen und mit einer bewussten Schlechterbehandlung von People of Color seitens der Polizei verwechselt wird. Diskussionen über Vorurteile und automatische Denkmuster, die Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe hervorrufen, waren für viele erkenntnisreich. Solche Unterhaltungen sind wichtig, um ein besseres Verständnis und eine inklusivere Gesellschaft zu fördern.
Das ITK freut sich darüber, Teil dieser Veranstaltung gewesen zu sein. Im Ergebnis der Internationalen Wochen gegen Rassismus ist eine Broschüre entstanden, in der unsere Kollegin Miriam Caballero neben weiteren Aktiven aus anderen Polizeien der Länder zum Thema Rassismus interviewt wurde. Die Broschüre kann hier Gespräche mit der Polizei - Interview mit Miriam Caballero abgerufen werden.
(Weitere Informationen finden Sie in unserem Jahresbericht 2022)

Zu Gast beim African Christian Council Hamburg e.V., Juni 2021

In der Hamburger Polizei arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus rund 80 verschiedenen Nationen. Nicht erst mit Beginn der Dachkampagne „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“ gewinnt die Polizei Hamburg Jahr für Jahr mehr Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund für den Polizeidienst.

Am 19. Juni 2021 haben wir in Kooperation mit der Einstellungsstelle der Polizei Hamburg eine gemeinsame Online-Infoveranstaltung mit dem African Christian Council Hamburg e.V. durchgeführt, in der wir über die Möglichkeiten informiert haben, eine Ausbildung oder ein Studium bei der Polizei aufzunehmen. Dieses Meeting fand schließlich auch eine Fortsetzung in Präsenz, nämlich in der Kirchengemeinde Borgfelde. Auch der Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sowie Akademieleiter Thomas Model haben an der Veranstaltung teilgenommen.

African Christian Council Hamburg e.V.
© ITK

Der African Christian Council Hamburg e.V. ist der Dachverband für über 60 Hamburger Gemeinden mit afrikanischem Ursprung. Der Dachverband ist interkonfessionell und multikulturell aufgestellt und eine ungebundene Migrationskirche. Auf der Veranstaltung haben zahlreiche junge Menschen ihre Fragen an die Polizei stellen können – besonders erstaunt hat die Tatsache, dass man keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen muss, um bei der Polizei arbeiten zu können.

Unsere Aus- und Fortbildungsangebote

Im Kontakt mit anderen Menschen spielen vor allem Selbstreflexion, Empathie und Perspektivwechsel eine entscheidende Rolle. Das ITK ist mit verschiedenen Formaten in der Aus- und Fortbildung für die Polizei Hamburg da. Von 60minütigen Dienstunterrichten bis hin zu einwöchigen Seminaren bieten wir die unterschiedlichsten Denkimpulse zur Steigerung der Selbstkenntnis sowie zum Vermeiden von Denkschubladen. Detaillierte Informationen finden Sie hier.

Externe Netzwerkarbeit

Im Bereich der externen Netzwerkarbeit hatte sich das ITK in der Vergangenheit vor allem auf migrantische Communities konzentriert. Auch Einzelpersonen verschiedener Religionsgemeinschaften sowie Aktive aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe standen dem ITK nahe und haben in gemeinsamer Zusammenarbeit integrative Angebote erarbeitet, die sich vorwiegend an Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften gerichtet haben.

Mit Neuaufstellung des ITK im Februar 2021 haben auch hier ergänzende Schwerpunkte Einzug gehalten. Die externe Netzwerkarbeit des ITK ist inzwischen auf alle zivilgesellschaftlichen, migrantischen, religiösen, behördlichen und institutionellen Kontakte ausgerichtet. Dabei steht für uns im Vordergrund, sowohl die verschiedenen polizeiinternen Ansätze im Sinne demokratischer Polizeipraxis nach außen zu kommunizieren, als auch Anliegen aus der Zivilgesellschaft aufzunehmen und zum Beispiel im Rahmen der Quartiersentwicklung aus polizeipraktischer Sicht fortzuentwickeln.

Türkisches Kinderfest
© ITK

Informationen zu unseren externen Kooperationen finden Sie hier.

Interne Netzwerkarbeit

In der internen Netzwerkarbeit geht es uns vor allem darum, diejenigen Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Dienststellen, die sich schon seit vielen Jahren im Sinne einer demokratischen Polizei engagieren, in die Arbeit des ITK einzubeziehen und zugleich selbst inhaltlich anschlussfähig für die Schwerpunkte der jeweils anderen Dienststellen zu bleiben. Dies betrifft vor allem die Abteilung der Akademieentwicklung, das Institut für Führungskompetenz (IFK), die Einstellungsstelle der Polizei Hamburg, die Verantwortlichen des Ethikseminars an der Fachhochschule, die Politikfachschaft des ersten Laufbahnabschnittes, die Gleichstellungsbeauftragten, die Abteilung Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten, die Fachdienststelle für die Personengruppe der LSBTIQ*, die Polizeiseelsorger, den Polizeipsychologischen Dienst, die Kolleginnen und Kollegen des LKA, die sich mit gewaltzentrierten Ideologien befassen, die Vertrauensdozentinnen und -dozenten, die Kommunikationstrainerinnen und -trainer sowie diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die in der Polizei für Werteprozesse hauptverantwortlich sind. Die Perspektive über den eigenen originären Wirkungskreis hinaus hin zu verschiedenen Dienststellen, die in ähnlichen Themen unterwegs sind, bewirkt, dass sich konkrete Fragestellungen unter Einbeziehung vieler Expertinnen und Experten viel nachhaltiger und umfänglicher betrachten lassen. 

Das BLUE.LAB-Dialogforum

Blue.Lab
© Polizei Hamburg

Das Jahr 2022 war der Startschuss für das BLUE.LAB Dialogforum. Die von uns angebotenen Grundlagenmodule zu diversitätssensibler Polizeiarbeit haben gezeigt, dass unter den Kolleginnen und Kollegen jenseits der Informationsvermittlung großes Interesse besteht, sich zu den Kernthemen des ITK vertieft auszutauschen.
Im Rahmen des BLUE.LAB Dialogforums kommen wir in regelmäßigen Abständen zusammen, um gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen drängende gesellschaftspolitische Fragen zu besprechen und diese in Bezug zur eigenen Haltung zu setzen. Dabei geht es uns vor allem auch um die Vernetzung und Stärkung von Kolleginnen und Kollegen mit sogenanntem Migrationshintergrund.

Vollzugsunterstützung

In der Säule der Vollzugsunterstützung werden wir aktiv, wenn sich in der täglichen Polizeipraxis Fragestellungen mit inter- oder transkulturellem Bezug ergeben. In solchen Fällen stellen wir gerne die Brücke her zwischen originärer Polizeiarbeit und weitergehende Hilfen der sozialen Infrastruktur der Stadt. Insbesondere der Kontakt zu migrantischen Organisationen ist hier sehr hilfreich, weil es uns dadurch auf niedrigschwelliger Ebene gelingt, einen Draht zu Menschen aufzubauen, die wenig Vertrauen in die Polizei haben, aber zugleich auf Unterstützung angewiesen sind. Wir machen häufig die Erfahrung, dass

sich Menschen, die aus Ländern nach Deutschland gekommen sind, in denen die Rolle der Polizei in erster Linie mit Willkür, Gewalt und Folter in Verbindung gebracht wird, nicht vorstellen können, dass staatliche Sicherheitsbehörden, offizielle Anlaufstellen und städtische Beratungsangebote gefahrlos in Anspruch genommen werden können. Viele Menschen befürchten, dass es sich auf ihren Aufenthaltsstatus negativ auswirken könnte, wenn sie hierzulande zu erkennen geben, sich in einer Problemlage zu befinden. Sich nicht aus eigener Kraft über Wasser halten und die eigene Familie versorgen zu können, kann zudem mit Scham verbunden sein, weshalb Hilfsbedarfe oft gar nicht erst kommuniziert werden. Die Säule der Vollzugsunterstützung wird von uns lageabhängig bedient und ist naturgemäß wenig planbar.

Die Einsatzzentrale der Polizei Hamburg erfasst ca. 500.000 Einsätze pro Jahr. Dabei bleibt es leider nicht aus, dass Einsätze nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen. Missverständnisse und falsche Vorstellungen von Polizeiarbeit tragen ihren Teil dazu bei. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Dienststelle Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten (BMDA), dem Landeskriminalamt sowie der Stelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit initiieren wir mitunter sogenannte Runde Tische. Zusammen mit Vertreter*innen aus den Communities, Migrantenselbstorganisationen, Religionsgemeinschaften und Betroffenen werden die Einsätze nachbereitet. Dabei spielt es immer auch eine Rolle, polizeiliche Maßnahmen zu erläutern und sich die Perspektive derjenigen vor Augen zu führen, die sich durch polizeiliche Maßnahmen nicht richtig behandelt gefühlt haben.

Wissenschaft & Forschung

Die Aufgaben des Instituts in diesem Bereich sind vielfältig. Auf der einen Seite handelt es sich um die Möglichkeit, eigene und bedarfsorientierte Forschung in Kooperation mit anderen Einrichtungen zu entwickeln. Auf der anderen Seite geht es um die wissenschaftliche Beratung und die Nutzung des wissenschaftlichen Wissens für die Polizei in den jeweiligen Arbeitsbereichen unseres Instituts. Wir stehen daher mit vielen bundesweiten wissenschaftlichen Einrichtungen im Kontakt und sind offen für verschiedene Kooperationsprojekte. Interessante Forschungsansätze, die sich für unser Institut eignen würden, wären etwa die folgenden:
Welche Maßnahmen unterstützen ein nachhaltiges Verhältnis zu migrantischen Communities?
Wodurch werden soziale (öffentliche) Räume zu gefährlichen Orten? Und welche Auswirkungen hat diese Bezeichnung für das nachbarschaftliche Umfeld? Für wen ist die Bezeichnung eines Quartiers als „gefährlicher Ort“ relevant?
Welche Erwartungen bestehen an das ITK aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen? Ergeben sich aus diesen Erwartungen Handlungskonsequenzen und wenn ja, welche?
Wenn Sie selbst auf der Suche nach geeigneten Referent*innen z.B. sind, steht Ihnen die Institutsleiterin Frau Sonja Clasing als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Hamburger Initiativkreis Polizeiforschung (HIP)

Am 7. Dezember 2022 fand die Auftaktveranstaltung des Hamburger Initiativkreises Polizeiforschung im großen Sitzungssaal des Präsidiums statt, an dem rund 70 Interessierte teilgenommen haben.
Ziel und Intention des HIP ist der Austausch von Polizeipraktiker*innen auf der einen sowie Wissenschaftler*innen auf der anderen Seite. Insbesondere die Weiterentwicklung der Organisation Polizei unter der Maßgabe evidenzbasierter Polizeiarbeit kann nur mit entsprechender Forschung gelingen. Die Polizei ist aus wissenschaftlicher Sicht eine höchst interessante Institution. Allerdings bestehen auch Hürden, die es zu überwinden gilt. Diese ergeben sich z.B. durch unterschiedliche Bewertung der Polizeipraktiker*innen auf der einen und der Wissenschaftler*innen auf der anderen Seite hinsichtlich der Relevanz von Wissenschaft und Forschung überhaupt.

Das ITK war Teil des Vorbereitungsteams der Veranstaltung, dem auch noch Engagierte der Bereiche FOSPOL, der Kriminologischen Forschungsstelle, des Fachhochschulbereichs, des Leitungsstabes, der Akademieentwicklung sowie der Schutzpolizei angehörten. Drei Gastredner waren für die Auftaktveranstaltung eingeladen, nämlich der Systembiologe und Wissenschaftskommunikator Dr. Lorenz Adlung vom UKE, der Wiener Soziologe und Kriminologe Dr. Reinhard Kreissel sowie der Sozialwissenschaftler Dr. Uwe Kemmesies vom BKA. Insbesondere der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Polizei, aber auch polizeilicher Erkenntnisse in die Wissenschaft waren Kernanliegen der Auftaktveranstaltung.

Vor dem Hintergrund der häufig sehr emotional geführten Debatten über den Sinn und Zweck von Polizeiforschung und den damit verbundenen Fragen, welchen Mehrwert sich aus einer Zusammenarbeit zwischen Polizeipraktiker*innen und Wissenschaftler*innen ergeben könnte, freuen wir uns, Teil des HIP zu sein und auch zukünftig Veranstaltungen dieser Art mitgestalten zu können. Ein ausführlicher Veranstaltungsbericht findet sich hier:
Informationen zur Auftaktveranstaltung des HIP.

Praktikum

Unsere Dienststelle bietet viele verschiedene Anknüpfungspunkte, um Praktikantinnen oder Praktikanten in unsere Arbeit einzubinden. Dadurch kann Polizeiarbeit von einer Seite kennengelernt werden, die man vielleicht nicht unmittelbar mit der Polizei in Zusammenarbeit bringen würde.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme bei Anregungen, Fragen, Fortbildungs- oder Beratungsbedarfen! Weitere Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie hier: Praktikantinnen und Praktikanten. 

Hier finden Sie einen Praktikumsbericht der Praktikantin Verena Blaimer