Akademie der Polizei Hamburg

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Der Weg zur Sicherheitsunion

Studienfahrt zu EU-Institutionen in Brüssel 2017

„Es ist an der Zeit zu handeln. Im Bereich der Sicherheit sind wir – wie in vielen anderen Bereichen in Europa – verwundbar, wenn wir nicht gemeinsam handeln. Europa braucht eine echte Union der Sicherheit.“ (Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission, EU- Parlament, 12. April 2016)

Auf Einladung des deutschen Europaparlamentsabgeordneten Jan Philipp Albrecht (GRÜNE) besuchte die Studiengruppe 15K unter der Leitung der Dekanin, Prof. Dr. Kristin Pfeffer, zusammen mit Frau Prof. Dr. Stefanie Kemme und der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nele Achten Ende November 2017 Europäische Institutionen in Brüssel und die Universität Leuven. In Zeiten von Terrorgefahr, Brexit, Flüchtlingswellen und einer sich ausbreitenden Europaskepsis bei den EU-Bürgern trafen sie bei ihrem umfangreichen dreitägigen Besuchsprogramm auf viele flammende Europäer, die (nahezu) unbeeindruckt die noch junge Idee der Sicherheitsunion verfolgten.

Beim EU-Kommissariat für die Sicherheitsunion

Bereits am Ankunftstag wurde den Studierenden von Séverine Wernert, Mitarbeiterin des EU-Kommissars Julian King, zunächst die Europäische Agenda für eine Sicherheitsunion vorgestellt: Hierbei geht vor allem um gesetzliche Maßnahmen, die Terroristen von (finanziellen) Ressourcen abschneiden, zur Verbesserung des Informationsaustausches, zur Bekämpfung der Radikalisierung, zum verbesserten Schutz der EU-Außengrenzen. Julie Ruff erläuterte sodann die aktuellen Maßnahmen der EU-Kommission gegen Cybercrime.
Mit einem dritten Vortrag zu den allgemeinen Aufgaben der EU-Kommission und einer sich anschließenden engagierten Diskussionsrunde zur Krise in der EU klang der erste Besuchstag schließlich aus.

Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF - Office Européen de Lutte Anti-fraude)

Am zweiten Tag ihrer Reise ließen sich die Studierenden zunächst im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung von dem ehemaligen deutschen Staatsanwalt und jetzt Legal Officer in der Rechtsabteilung des OLAF, Volker Effenberger, erklären, wie das Amt Fälle von Betrug zum Nachteil des EU-Haushalts, von Korruption sowie von schwerwiegendem Fehlverhalten innerhalb der Organe und Einrichtungen der EU untersucht. Denn das OLAF untersucht Delikte verschiedener Art, von Veruntreuung, betrügerischer Geltendmachung von Ansprüchen und Fehlverhalten in Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge bis hin zu Zollbetrug.

HANSE-Office - Gemeinsame Einrichtung von Hamburg u. Schleswig-Holstein bei der EU

Im HANSE-Office traf die Studiengruppe auf Saskia Hörmann, nach Brüssel abgeordnete deutsche Richterin aus Schleswig Holstein, die diese Gemeinsame Einrichtung der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein bei der Europäischen Union  vorstellte.
Sie erläuterte die Aufgaben des HANSE-Office, wie z.B. die frühzeitige Information der Landesstellen über aktuelle EU-Politiken, Rechtsetzungsverfahren und Förderprogramme.
Ein weit reichendes Netzwerk an Kontakten in die Europäischen Institutionen, insbesondere zur Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament ermöglicht es , die Interessen Hamburgs und Schleswig-Holsteins in die Entscheidungsprozesse auf europäischer Ebene einfließen zu lassen.

Treffen mit Jan-Philipp Albrecht, Deutsches Mitglied des EU-Parlaments

Am Abend traf die Studiengruppe auf Jan Philipp Albrecht. Er ist innen- und justizpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament und setzt sich für Bürgerrechte im digitalen Zeitalter ein.

Den Studierenden aus Hamburg ist er insbesondere als ehemaliger Berichterstatter des EU-Parlaments für das Datenschutzpaket (Inkrafttreten im Mai 2018) bekannt, dessen Entstehung sie im Dokumentarfilm „Democracy – Im Rausch der Daten“ verfolgen konnten.

Jan Philipp Albrecht brachte die Studierenden in dem Treffen auf den Stand der neuesten gesetzgeberischen Aktivitäten des EU-Parlaments im Bereich innere Sicherheit.

Im Anschluss im Plenarsaal des Parlaments erfuhren die Studierenden die Besonderheiten der Zusammensetzung und Arbeit des EU-Parlaments.  

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leuven

Am Morgen des dritten Tages begab sich die Studiengruppe in die nahegelegene Universitätsstadt Leuven, in Flämisch-Brabant. Gemeinsam mit Jurastudenten und Kriminologen verfolgten sie an der dortigen Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Leuven eine spannende Vorlesung des bekannten niederländischen Kriminologen Prof. Henry Otgaar (Universität Maastricht) zu „Sachverständigen im Strafrechtsprozess“. Im Anschluss hieran wurden die beiden deutschen Professorinnen zusammen mit Nele Achten noch von Prof. Stefaan Pleysier, Direktor des “Leuven Institute of Criminology – LINC“, empfangen. Dieser stellte den dortigen Masterstudiengang Kriminologie mit den jeweiligen Forschungsschwerpunkten vor. Es wurde dann noch über die Polizeiausbildung in den jeweiligen Ländern diskutiert.

Mit dem dreitägigen Ausflug zu den Europäischen Institutionen wurde bei den Studierenden die Erkenntnis nochmals bestärkt, dass die Institutionen der Europäischen Union derzeit weitreichende Schritte hin zu einer Sicherheitsunion unternehmen, die ihre Berufswelt in den nächsten Jahren prägen wird.

Prof. iur. Kristin Pfeffer

Bilder aus Brüssel

Brüssel 2017 Disskussionsrunde-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017 EU Kommission-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017 Faculteit Rechtsgeleerdheid-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017 Hansa-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017 Olaf-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017 Vorleseung-b
© Polizei Hamburg

Brüssel 2017- Die Grünen-b
© Polizei Hamburg

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