Akademie der Polizei Hamburg

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Jerusalem Altstadt und die originale „Davidwache“

Ein Bericht über die Studienfahrt im Dezember 2019 nach Israel

Am Mittwoch, dem 04. Dezember, führte uns das Programm nach einem Besuch der Yasam-Spezialeinheit Jerusalem in die für den David-Bezirk der Altstadt zuständige Polizeiwache, welche man mit Fug und Recht als die originale „Davidwache“ bezeichnen könnte.

Ein Umstand, den Yalon, unser bewährter Reiseführer, uns Hamburger Beamten mit einem leichten Schmunzeln natürlich weder vorenthalten wollte noch konnte. Nur wenige hundert Meter hinter dem westlich gelegenen „Jaffa-Tor“ gelegen, befindet sich die Polizeistation inmitten der sie umgebenden Altstadt. Untergebracht ist die Wache, ähnlich wie das Hamburger „Replikat“ nicht in einem Neubau, sondern in einem Gebäude, das dem historischen Gebäudebestand angehört.

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© Polizei Hamburg

So stiegen wir zunächst eine sehr schmale, recht unebene Treppe zu einer überdachten Terrasse hinauf, wo wir durch einen Angehörigen des Stabes der Wache in Empfang genommen wurden. Mit „Blick ins Gelände“ hörten wir nun einen Vortrag über die umkämpfte Geschichte der Stadt Jerusalem und die kulturell-religiöse Vielfalt dieses nur etwa einen Quadratkilometer um-fassenden Stadtteils. Sehr interessant war hierbei die räumliche Verteilung der verschiedenen Ethnien, Religionen und Kulturkreise auf die einzelnen Areale der Altstadt. Gerade aus polizeilicher Sicht bot dies einen interessanten Einblick in die multikulturell und vor allem multireligiös geprägte Sicherheitslage dieses Ortes, die das polizeiliche Arbeiten in der Altstadtwache von Jerusalem so spannend und herausfordernd macht.

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© Polizei Hamburg

Im Anschluss erfolgte eine Einweisung in die Kommandozentrale der Wache. Diese ist hochmodern ausgestattet und strahlt ein ganz eigentümliches Ambiente aus. Aufgrund der bereits angesprochenen Einbettung in die historische Gebäudeinfrastruktur bot sie mit einem krassen Kontrast zwischen historischem Mauerwerk und Flatscreen-Chic eine einzigartige Atmosphäre. Man ermöglichte uns einen seltenen Einblick in die technologischen Möglichkeiten der Jerusalemer Polizei in Bezug auf Videoüberwachung, die sich in der Altstadt auf immerhin über 500 Überwachungskameras abstützt und der damit verbundenen schnellen Reaktion auf Terroranschläge.

Weiteres Thema waren Erfahrungswerte beim Einsatz von künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennungssoftware. Zum Abschluss wurden uns mithilfe von Überwachungsvideos die ungeschönte Realität regelmäßiger Terroranschläge der Vergangenheit gezeigt. Hierbei ging es um die beobachteten Entwicklungen wie zum Beispiel Tatbegehung, Tatmittel, hier vor allem Messer, Täterstrukturen und Tatmotive sowie natürlich um die ergriffenen Sofortmaßnahmen und langfristigen einsatztaktischen Reaktionen seitens der Sicherheitskräfte.

Zum Abschluss unseres Besuches tauschten wir gegenseitig Gastgeschenke aus und nahmen an dieser Stelle auch ein wenig wehmütig Abschied von unserem Verbindungsbeamten der israelischen Polizei, Herrn Polizeirat Arik Cohn. Ihm und seinen Kollegen gilt an dieser Stelle unser aufrichtig empfundener Dank für eine tolle Reise und einen eindrucksvollen Besuch der Jerusalemer Davidwache.

Im Anschluss übernahm in bewährter Form Yalon die Gruppe und es folgte eine kurze aber hochinteressante Führung durch die Altstadt, den Ort an dem sich Heiligtümer der drei großen monotheistischen Religionen auf engstem Raum befinden. Wir besichtigten die Klagemauer und die Grabeskirche. Ein Besuch des Tempelberges und der darauf befindlichen Al-Aqsa Moschee sowie des Felsendomes war aufgrund der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit in Folge des klaren polizeilichen Fokus unserer Exkursion leider nicht möglich.

Dieser historische Ort mit seinen verwinkelten Gassen und Märkten und seiner ganz besonderen Atmosphäre, geprägt durch Besucher der religiösen Stätten aber auch durch die erhebliche Präsenz von Sicherheitskräften aufgrund der permanenten Bedrohungslage hinterließ einen bleibenden Eindruck bei uns.