1. FORSI-Sicherheitstagung
Am 24. September 2021 fand die 1. FORSI-Sicherheitstagung zu dem Thema „Neuordnung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland?“ statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Globalthema war die „Neuordnung des Bevölkerungsschutzes“ angesichts der Flutkatastrophe 2021 und der Corona-Pandemie.
Die 1. FORSI-Sicherheitstagung fand am 24. September 2021 im Großen Sitzungssaal des Polizeipräsidiums Hamburg statt. Gegenstand der Tagung war die Frage nach der „Neuordnung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland“. Experten aus Wissenschaft und Praxis stellten ihre Sichtweise auf den zukünftigen Bevölkerungsschutz dar, dies insbesondere unter Berücksichtigung der Sicherheitswirtschaft und ihrer Einbindung in Katastrophensituationen.
Im Rahmen des 1. Teils der Tagung hielten Ralf Martin Meyer, Polizeipräsident Hamburg, sowie Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW), das Grußwort. Im Anschluss folgte eine rechtswissenschaftliche Analyse des Bevölkerungsschutzes mit einem 6-Punkte-Vorschlag von Prof. Dr. Sven Eisenmenger, Leiter des FORSI.
Im 2. Teil – Staatliche Akteure im künftigen Bevölkerungsschutz – trugen Vertreter der staatlichen Akteure ihre Sichtweise vor.
Maik Vorwerk, Behörde für Inneres und Sport, Referatsleiter Katastrophen- und Bevölkerungsschutz/Zivil-Militärische Zusammenarbeit, nahm aus gefahrenabwehrrechtlicher Sicht Stellung. Polizeidirektor André Martens, Stabsleiter der Akademie der Polizei Hamburg, Freiberuflicher Dozent für Katastrophen und Großschadenslagen, schilderte die polizeiliche Perspektive. Die Aufgaben der Bundeswehr im Bevölkerungsschutz stellte Oberst Armin Schaus, Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Abteilungsleiter Einsatz, dar. Die Sicht der Feuerwehr zeigte Tobias Wilde-Zahn, Zentrales Controlling, Feuerwehr Hamburg, auf. Albrecht Broemme, Vorstandsvorsitzender des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit e.V. (ZOES), Ehrenpräsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, schloss den ersten Vortragsblock mit seinen strategischen Überlegungen und Erfahrungen ab. Die Diskussion folgte unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Stober, Universität Hamburg.
Im 3. Teil – Private Akteure im Bevölkerungsschutz – fokussierten und vertieften die Referenten die Rolle der privaten Akteure im künftigen Bevölkerungsschutz.
Prof. Dr. André Röhl, NBS Northern Business School, trug zum „Bevölkerungsschutz im kooperativen Staat – Potenziale für die Sicherheitswirtschaft“ vor und stellte seine Ideen dar. Der Ressource Sicherheitswirtschaft im Bevölkerungsschutz nahm sich dann Dr. Harald Olschok (BDSW) an. Der Sicherheitsforschung im Bevölkerungsschutz und der privaten Hilfsorganisationen und ihrer Rolle widmete sich Matthias Max, Teamleiter Sicherheitsforschung, Deutsches Rotes Kreuz. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Berthold Stoppelkamp, Leiter des Hauptstadtbüros des BDSW.
Im Schlusswort stellte Prof. Dr. Sven Eisenmenger fest, dass das zentrale Schlüsselwort durchgängig während der Tagung der Bedarf nach mehr „Vernetzung“ gewesen sei. In den Referaten und Diskussionen sei dieser Gedanke immer wieder aufgetaucht, zum Teil auch unter „Verzahnung“, „Zusammenarbeit“ oder „Netzwerk“. Wichtige Potenziale lägen in der Vernetzung im Staat (Datenaustausch in Schadenslagen), aber auch zwischen Staat und Wirtschaft bzw. Sicherheitswirtschaft in Katastrophensituationen. Das FORSI werde sich in der neuen Legislaturperiode des Themas Bevölkerungsschutz weiter annehmen und wissenschaftliche Neuregelungsimpulse geben.
Die Beiträge der Tagung werden im FORSI-Jahresband 2021 nachzulesen sein, der im Frühjahr 2022 erscheinen wird.